Welt

 

Protagonisten des materialistischen Weltbildes

Die Philosophie zu unserer technisch geprägten Gesellschaft thematisiert ein Teilgebiet des Lebens. Wir leben in dieser Gesellschaft, deren Macht ihre Kultur über die Erde verbreitet hat. Wir sollten die Grundzüge der Kultur insoweit kennenlernen, als sie das Verständnis für die Lage der materialistischen Welt, ihrer Wissenschaft und Technik, sowie ihrer Ökonomie und Politik erleichtern.

Indem wir die Basis der materialistischen Weltanschauung erkennen, öffnen wir die Tore zu einem schamanischen, ganzheitlichen Verständnis des Lebens. Der Materialismus grenzt sich von der Natur und Leben ab und bringt eine Physik der toten Dinge hervor. Der Schamanismus erlebt die Natur und fühlt das Leben und steht Pate für den Menschen in der Obhut der Mutter Erde.

Der Dualismus im Abendland

Die Philosophie füllt Bibliotheken und Archive. Dem braucht man nicht eine weitere Geschichte der Philosophie hinzufügen. Ich möchte einige Ansätze in ihrem Bezug zur schamanischen Sicht auf die Welt beschreiben. Sie sollen eher Assoziationen unterstützen, in denen wir aus der Gegenüberstellung der schamanischen zur materiellen Sicht die Grenzen der Gebiete besser erkennen, die wir selbst abgesteckt haben.

Der atomistische Aufbau der Welt und ihrer Strukturen ist ein Baustein aus dem Paradigma. Der Rationalismus und die Kausalität, das anthropozentrische Weltbild, der Reduktionismus, die mechanistische Abbildung der Natur, die Quantifizierung von Raum und Zeit, die Macht als Gestaltungsprinzip und die Ökonomisierung als Wertmaßstab sind weitere Steine aus dem Fundament der Welt. Der Dualismus von Geist und Körper hat diese Grundlagen erst ans Licht treten lassen. Er steht am weitesten weg von der schamanischen Sicht.

 

Schamanismus braucht kein Weltbild.

 

Immanuel Kant (1724 –1804) war ein Vorreiter für die Aufnahme der Ideen der Renaissance in die Grundlagen unserer westlichen Kultur. Seine Erkenntnistheorie wurde zur Grundlage unserer Wissenschaft. Mit ihr hat er die Metaphysik zu der Grundlage jeder wissenschaftlichen Erkenntnis formuliert. Kant setzt sein Bild der Welt bei den Erfahrungen an, die zuerst von den Sinnen wahrgenommen werden. Kant ist zwar zunächst der herrschenden Lehre seiner Zeit (Leibniz-Wolff) gefolgt und hat den sogenannten Rationalismus akzeptiert. Ab 1760 etwa vollzog sich ein Wandel in seinem Denken, der vor allem von den Philosophen John Locke und David Hume in Gang gesetzt wurde.

Der folgende Diskurs behandelt weniger die zeitliche Abfolge der unterschiedlichen philosophischen Schulen, sondern vielmehr die verschiedenen, widerstreitenden Weltbilder, die letztlich zu der heutigen Sicht der Dinge geführt haben.

In der Zeit bevor Immanuel Kant sein grundlegendes Werk „Kritik der reinen Vernunft“ veröffentlicht hat (1781) beherrschte der Rationalismus in verschiedenen Ausprägungen die Welt. Sein herausragender, typischer Vertreter ist Benedictus (Baruch) Spinoza (1632-1677). Sein Weltbild soll hier erläutert werden, weil es in Teilen die Anschauung Kants vorbereitet. Das Vorprogramm zu Kant stellt Kausalitäten und rationale Betrachtungsweisen in die Mitte der Weltsicht.

Die Ergebnisse, Erkenntnisse und Strukturen dieser Verstandeswelt finden sich in der schamanischen Anschauung nur in geringem Maße wieder.

 

Im schamanischen Zentrum steht das Leben.

 

Die vitazentrierte Basis und eine naturverbundene Lebenseinstellung geben erheblich größere Freiheiten, als die eng auf den Menschen reduzierte Verstandeswelt. Trotzdem konnte sich die eingeschränkte anthropozentrische Betrachtung bis zur heutigen Gesellschaft in der technisch-materiellen Kultur durchsetzen.

Die rationale Gedankenwelt begleitet uns in der westlichen Zivilisation seit 400 Jahren und prägt die Gesellschaft. Um sich darüber hinaus in das Leben zu bewegen und die Begrenzungen dieser Welt mit kritischen Augen zu sehen, lohnt sich ein Blick in die Gedankenwelt vor der Ära Kant. Kant und seine Vorgänger beschreiben in dem Spektrum ihrer Möglichkeiten schlüssige Randbedingungen für eine Welt. Tatsächlich entwickelte sich darin eine Realität, die von allen Beteiligten verabredet und anerkannt wurde. Es hätte diese oder eine andere sein können. Die Auswahl wurde in der westlichen Welt nicht unter Plausibilitätsgesichtspunkten getroffen, sondern unter dem lògos der Errichtung und Festigung der Macht.[1]

Das Leben bietet mehr als eine Welt, die auf ihrem jeweiligen lògos basiert. Die schamanische Betrachtung legt sich auf keine dieser möglichen Welten fest. In ihrem Hintergrund steht nicht die eine oder andere Form der zweiwertigen Logik, sondern eine mehrwertige Logik. In der alten griechischen Philosophie bezeichnete Platon diesen Hintergrund oder das Prinzip als mythos. Bleiben wir erst einmal bei den philosophischen Strömungen der Neuzeit.

Der Rationalismus des Baruch de Spinoza (17. Jh.) gesteht allein dem Verstand und der Logik eine wahre Erkenntnis zu. Ist eine Grundlage gegeben, so kann die Welt daraus logisch entwickelt werden. Sie setzt sich nach Spinoza wie in der Geometrie aus unveränderlichen Gesetzen zusammen. Wie im Dreieck die Winkelsumme immer 180 Grad ist, so ist die Welt nach feststehenden Gesetzen verknüpft, die sich rational ergründen lassen. Die Zeit ist kein ablaufender, dynamischer Vorgang, sondern eine Eigenschaft der Substanzen. Insofern gibt es bei Spinoza auch keine Ursache-Wirkungs-Beziehung, keine zweiwertige Kausalität.

Die Dinge (die Substanzen) bringen alle Eigenschaften bereits mit. Die Zeit ist eine Eigenschaft der Substanzen, ebenso wie der Raum (auch Ausdehnung genannt). Aus dieser festen Kombination der Substanzen mit Raum und mit Zeit folgt die Zeit- und Raumlosigkeit der Dinge. Die Welt stellt nach Spinoza keinen Ablauf dar, keinen Prozess. Sie gleicht im wahren Sinne des Wortes einem statischen „Weltbild“. Das Rationale ist keine Folge, der Ablauf der Dinge keine Dynamik.

Jeder Teil des Weltbildes hat seinen eigenen unverrückbaren Platz. Es gibt kein Werden und Vergehen, keine Veränderung, keine Dynamik. Alles folgt aus der Substanz an sich. Da jede Kausalität in der Substanz schon enthalten ist, so ist die Substanz letztlich auch ihre eigene Ursache (causa sui). Denkt man diese Linie zum Ende, so kann nur Gott diese Substanz sein. Gott ist bei Spinoza die Unendlichkeit und nur sie erfüllt die Forderung, in sich selbst enthalten zu sein.

 

Gott ist unendlich.

 

Die Unendlichkeit kann nur durch sich selbst existieren und sie schließt alle Substanzen neben sich aus. Sie hat alle Eigenschaften und füllt wegen der Unendlichkeit alles aus. Gott ist somit die einzige Substanz, die Ursache ihrer selbst ist. Aus ihr leiten sich die Einzeldinge die wir kennen ab, sie ist der Grund für alle anderen Ereignisse. Nach Spinoza ist somit die Unendlichkeit = Gott = Substanz = Natur. Die Ur-Substanz ist der Ur-Grund allen Seins und lässt logischerweise neben sich in der Welt keinen Platz mehr für etwas Anderes.

Es kann also keinen Gott geben, der die Welt von außen regiert. Gott und die Substanz sind das Leben, sie sind mit ihm identisch. Nicht identisch ist allerdings der Mensch. Er ist eine unvollkommene physische Darstellung eines ewigen in Gott (der Natur) enthaltenen Wesens. Der Mensch ist eine von der Unendlichkeit abstehende, aber nicht abgetrennte Repräsentation der Ur-Substanz.

Die unendliche Substanz hat zwei Eigenschaften: Denken und Ausdehnung. Jedes Einzelwesen ist in Gott und hat ebenfalls diese zwei Eigenschaften, nämlich einen Körper als begrenzte Ausdehnung und einen Geist als Träger des Denkens. Beide gehören zusammen und damit behauptet Spinoza, ebenso wie sein Zeitgenosse Descartes, den Dualismus von Körper und Geist.

Die Welt ist nach Spinoza untrennbar mit dem Unendlichen verbunden und der Mensch ist der endliche Repräsentant. Das gleiche gilt für das Denken des Menschen innerhalb der Unendlichkeit. Die Beschränkung des Menschen auf die endlichen Aspekte des Lebens führt zu einer Restriktion der Welt auf den Verstand. Die Gefühle haben in dieser Konstruktion keinen Platz. Das menschliche Handeln ist damit verstandesgetrieben und folgerichtig. Die Natur um ihn herum ist intelligibel. Der Schluss, den Spinoza aus alledem zieht, ist jedoch gewagt und läuft jeder schamanischen Lebensanschauung zuwider.

Spinoza schließt ebenso wie Descartes aus diesen Setzungen, dass das menschliche Wesen eindeutig und logisch (rational) mit mathematischer Genauigkeit zu beschreiben ist. Dieser Irrtum führt zu einer mechanistischen Weltanschauung, die den gesamten Lauf der Welt berechenbar und steuerbar wie bei einer Maschine macht. Der Rationalismus wurde von nachfolgenden Philosophen gründlich in Zweifel gezogen.

In einer schamanischen Betrachtung wird der Rationalismus abgelehnt. Er ist nur dem Menschen zugänglich und kann deshalb nicht für die gesamte Natur gelten. Wenn Gott die unendliche Substanz ist, die Spinoza mit der Natur gleichsetzt, dann wird er den Ur-Grund allen Seins nicht nach der unbedeutenden Spezies ‚Mensch‘ ausrichten, die sein Werk verstehen soll. Der Mensch als eine vernachlässigbar geringe Biomasse[2], die in einer vernachlässigbar geringen Zeit auf der Erde lebt, sollte nicht zum Maßstab des göttlichen Werkes gemacht werden.

Das Schamanische im Leben ist von den Gefühlen bestimmt, die mit allen Wesen und mit der Natur geteilt werden. Allen voran die Liebe vermehrt sich mit dem Teilen. Das hat Unendlichkeit in sich. Die Gefühle sind unendlich und sie leben mit uns. Im schamanischen Sinne kann das Unendliche nicht im endlichen Körper sein, es ist mit dem Körper verbunden und somit an den Körpern. Die Seele wird als Sitz der Gefühle erlebt. Der Schamane kennt den Dualismus von Körper und Seele.

 

Der Dualismus von Körper und Seele

 

Kant kam auf Teile der rationalistischen Weltanschauung zurück, wollte aber den Dogmatismus seiner Vorgänger nicht gelten lassen. Er sträubt sich dagegen, dass mangels einer besseren Erklärung der Beginn des rationalen Denkens dogmatisch als von Gott gegeben festsetzt wird. Nach Spinoza folgten die Vorreiter Kants, die den Empirismus, also die Erfahrung an den Beginn der Erkenntnis setzten.

Die Verbindung zum Urgrund hatte durchaus etwas Mystisches und sie gab dem Menschen in dieser Mystik Sicherheit. Die Kommunikation oder der interpersonelle Abgleich der Weltbilder wurden zwar negiert, aber mit dem Ersatz einer Sicherheit durch die Verbindung zur Unendlichkeit. Die nachfolgenden Philosophen haben den Menschen dieser Sicherheit beraubt.

 

Empirismus als Wegbereiter der technischen Kultur

John Locke (1632-1704) hat dem Bewusstsein verschiedene Kategorien zugeordnet, die an den Aufbau des menschlichen Gehirns erinnern – Denken – Fühlen – Wollen. Letztlich ist aber auch Locke ein Idealist in dem Sinne, dass er die selbstständige Existenz von Dingen leugnet. Also besitzen die Dinge der gewöhnlichen Realität keine von unserem Bewusstsein unabhängige Existenz. Wenn wir sie nicht wahrnehmen, sind sie so nicht da. Möglicherweise sind sie anders da oder werden jedenfalls von anderen Menschen nicht in unserer Form wahrgenommen.

Man erhöht die Sicherheit über die Existenz, indem man mit anderen kommuniziert. Der Vergleich von Erfahrungen ergibt eine höhere Sicherheit über die Realität um uns. Die Kommunikation über Realität hat aber keinen Platz in Lockes Weltbild. Bei ihm entsteht die Erkenntnis (Realität) in jedem Menschen neu. Er bestreitet ebenso vehement die rationalistische Theorie der angeborenen Vorstellungen. Nach ihm ist der Mensch eine Tabula rasa, die erst mit den Erfahrungen beschrieben wird.

David Hume (1711-1776) wird oftmals als Skeptiker bezeichnet, der die Vernunft des Menschen als Quelle der Erkenntnis anzweifelt.[3] Die Rationalität hat für ihn kaum eine Bedeutung im Leben, jedenfalls viel weniger als die Gefühle. Keine rationale Überlegung führt zu Aktionen.

Humes Philosophie ist sowohl eine Kritik an der materialistischen Weltanschauung, als auch an der rational durchdrungenen Ethik in den sozialen Strukturen. Er sieht die Gefühle, die innere Moral als die Triebfeder der Menschen. In einem rational-technischem Weltbild haben die Gefühle keinen Platz, aber gerade sie sind es, die dem Menschen seinen Halt geben und der Gesellschaft ihre Ethik. Gut oder schlecht, fair oder unfair, gerecht oder ungerecht, ängstlich oder geborgen, sind keine Kategorien in denen die Wissenschaft ihre Erkenntnisse präsentiert. Vertrauen ist nicht berechenbar und folgt keinem physikalischen Gesetz.

Locke und Hume sind beide der Ansicht, dass Vorstellungen (ideas) durch Erfahrungen entstehen und diese wiederum als Eindrücke (impressions) zur Wahrnehmung des Menschen kommen. In dem gleichen Schema werden Vorstellungen oder Erfahrungen auch miteinander verknüpft. Die Erfahrung lehrt uns etwas über Ursache und Wirkung, die der Mensch zu einer Kausalität verknüpft. Eine über die Erfahrung hinausreichende (transzendente) Erkenntnis ist nach Hume unmöglich. Die Sinne können uns keine Welt unabhängig von unseren Eindrücken bezeugen. Jeder Sinneseindruck führt zu einem subjektiven Bild der Welt.

Gefühle bewegen die Welt

Du bist ein Fußballspieler vor dem gegnerischen Tor. Du kannst die Flugbahn eines Balles berechnen, die notwendige Kraft ihm eine Geschwindigkeit zu geben, den Winkel in dem dein Fuß den Ball treffen muss, die Verzögerung durch die Luftreibung, die Position und Reaktionszeit des Torwartes und die Zeit, die verbleibt bis der Verteidiger dich erreicht hat. Aber keiner dieser Werte wird dich zum Schuss motivieren – es ist allein das unbändige Verlangen ein Tor zu schießen und zu jubeln.

Am Anfang ist Nichts

Reisen wir zum Anfang des körperlichen Daseins eines Menschen, kurz nach seiner Geburt. In diesem Stadium hat er noch keine Erfahrungen gemacht, außer der Geburt selbst. Im Sinne des Idealismus hat der Säugling keine Vorstellungen. Im Sinne des Lebens als dem Zentrum der schamanischen Erfahrungen hat der Säugling alle Vorstellungen, die er braucht. Er wird gesäugt und schläft, mehr ‚ideas‘ braucht er nicht für sein gesamtes gegenwärtiges Leben.

Die schamanische, vitazentrierte Betrachtung gesteht ihm in diesem Stadium alle Möglichkeiten zu. Er hat das größtmögliche Potenzial in seinem Leben. Nun kommt aber die Konditionierung durch die Gesellschaft und grenzt ihn auf die Erfahrungen und Fähigkeiten ein, die in der Zivilisation gebraucht werden, in die er gerade hineingeboren wurde. Ab dann führt tatsächlich jeder Sinneseindruck zu einem subjektiven Bild der Welt. Die transzendente Erkenntnis wird nach und nach zurückgedrängt. Sie wird ersetzt durch unsichere Erfahrungen, die der Mensch nun vorgesetzt bekommt, die er nicht auswählen kann und die keine Sicherheit bieten.

 

Das Leben beginnt mit dem größtmöglichen Potenzial.

 

Wie können wir aber in einer Welt überleben, über deren Existenz wir keine Gewissheit haben? Wer malt uns unser Bild der Welt? Nach Hume muss man sogar die Vernunft des Menschen im Sinne eines rationalen Denkens mit einem wahren Ergebnis anzweifeln. Der Zweifel an der Wahrheit eines Satzes ist ja ebenso erdacht. Mithin kommt man als Zweifelnder nicht zu einer Gewissheit. Hume hinterlässt also nichts als Unsicherheit, denn wir können weder unseren Sinnen trauen, noch unserem Verstand. Wer gibt uns Sicherheit über die Welt außerhalb unserer Wahrnehmung? Hier enden die theoretischen Überlegungen des Empirismus wie die des Rationalismus ohne Ergebnis, sondern mit einem pragmatischen Kompromiss. Wir sollten an der Existenz von Körpern nicht zweifeln, weil die Frage nach der Existenz sinnlos sei.

 

Nichts gibt es.

 

Der Idealismus leugnet die selbständige Existenz von Dingen. Die individuelle Wahrnehmung nimmt Dinge wahr, die außerhalb unserer Person existieren. Erlaubt sie aber einen Schluss von der Wahrnehmung auf die Existenz? Es scheint nicht so zu sein, dass der Mensch ein eigenes Bewusstsein hat, das ihm zweifelsfrei die Welt erklärt, so wie sie auch von anderen Wesen wahrgenommen wird. Man kann nicht beweisen, dass die Wahrnehmung von einem wahrgenommenen Ding herrührt. In Träumen oder spirituellen Erfahrungen, in der Erinnerung oder auf schamanischen Reisen wird ohne Zweifel ebenfalls eine Realität wahrgenommen, die keine Gegenstände als Ursache hat. Die daraus folgende Leugnung von Dingen bezieht sich auf die Materie oder die Quantität.

Der Idealismus geht über die Quantität hinaus, indem er beweist, dass es im Bewusstsein wahrgenommene „Qualitäten“ gibt, deren Existenz unsicher ist. Farben, Geschmack, Gefühl, Töne, Neigungen, Abneigungen, kurz: jede Form von Sinneseindrücken ist nicht interpersonell vergleichbar. Jede Form von daraus abgeleiteten Bewusstseinsinhalten ist rein subjektiv, oder wie Berkeley sagt, ist eine reine Idee.[4]

 

Leben ist Qualität

 

Diese Sichtweise wird im Subjektivismus noch weiter vorangetrieben, indem die Qualität alle Gegenstände vollständig charakterisiert. Ohne die Qualität gibt es keine Substanz „an sich“. In der schamanischen Sicht auf die Welt gehören die Qualitäten zu den Galiora. Sie sind unendlich, weil die Eindrücke und Gefühle mit jedem Wesen geteilt werden, ohne abzunehmen.

Die Kirsche als Galiora

Eine Kirsche wird durch ihre Farbe, ihren Geschmack, ihr Aussehen, ihre Schwere, ihren Geruch und weitere Qualitäten bestimmt. Zieht man das alles ab und versucht die Kirsche ohne diese Qualitäten zu beschreiben, so bleibt nichts übrig. Zumindest Nichts, über das man Sicherheit in der interpersonellen Kommunikation erzielen kann. Es gibt nicht die Kirsche „an sich“.

Dieser reine Spiritualismus wird von George Berkeley mit dem Idealismus kombiniert. Demnach bleibt keine materielle Welt mehr übrig, wenn Berkeley zu Ende gedacht hat.[5] Berkeley nennt das auch „Immaterialismus“. Das kommt uns in unserem materiellen Leben paradox und unmöglich vor. Es scheint, dass die reine Qualität mit unserem materialistischen Weltbild nicht in Einklang zu bringen ist. In letzter Konsequenz entsteht dann die Welt, wenn man die Augen öffnet und vergeht, wenn man sie wieder schließt.

Das erschien auch Albert Einstein nicht möglich, wie sein Biograph Abraham Pais in der Einleitung schilderte: „Es muss um 1950 gewesen sein. Ich begleitete Einstein auf seinem Weg vom Institute for Advanced Studies nach Hause, als er plötzlich stehenblieb, sich mir zuwandte und mich fragte, ob ich denn wirklich glauben würde, der Mond existiere nur, wenn ich auf ihn blicke.“ Das ist eine Anspielung auf die Quantenphysik, bei der die Teilchen erst ‚erscheinen‘, wenn sie beobachtet werden.

Eine Sicherheit über die Welt erzielt Einstein in diesem Fall über die Kommunikation. Das ist eine mögliche Lösung aus dem Dilemma. Wenn Du nicht sicher sein kannst, ob eine Erscheinung die Realität ist, dann versichere Dich bei einem anderen Menschen.[6]

 

Die Realität wird vereinbart.

 

Der Andere muss in der Lage und willens sein, diese Realität zu bestätigen. Und ich brauche das Vertrauen in den Partner, der mir das bestätigt. Vertrauen ist offensichtlich ein Gefühl. Im Hintergrund spielen also doch die Gefühle wieder mit hinein, die im Vordergrund ausgeschlossen wurden. Geist und Gefühle werden aus der wissenschaftlichen Betrachtung der materialistischen Kultur verbannt. Sie sind per definitionem nicht zu berücksichtigen, weil sie nicht beweisbar und quantifizierbar sind.

 

Der Rationalismus als Basis der materiellen Wissenschaft

Welchen Weg hat die Philosophie genommen von dem strengen Idealismus eines Bischof Berkeley zu dem Materialismus der abendländischen Kultur?

Die schamanische Sicht auf das Leben lässt sich in den Philosophien von Spinoza über Berkeley bis Kant nicht mehr unterbringen. Gerade aus dieser Unvereinbarkeit lässt sich viel über die schamanische Sicht auf das Leben lernen. Die Betrachtungen einer auf Gefühlen und Naturvertrauen basierenden Lebensphilosophie werden erhellt, wenn sie im gleichen Licht stehen wie die konträren auf Verstand und zweiwertiger Logik basierenden Gedankengebäude der materiellen Kultur.

In der Tat lassen sich die Erkenntnisse der abendländischen Naturwissenschaft und insbesondere der Physik nur mit philosophischem Realismus und strengem Determinismus erklären. Für diese Naturmodelle stehen die Wissenschaftler von Isaac Newton über Albert Einstein und Werner Heisenberg bis Stephen Hawking und Crick/Watson. Ohne deterministische Grundlagen gibt es keine Relativitätstheorie und keine Kosmologie. Es fehlt die Basis für die Biologie, die Medizin, die Gentechnik und die Psychologie der Moderne. Dass die heutige Technik aus dieser Physik abgeleitet ist, scheint selbstverständlich. Sie hat eine Ökonomie nachgezogen, die mit Macht das Eindringen des Geistes in die materielle Welt stoppt und Politiker ins Amt setzt, die dabei behilflich sind. Die Materie wird zementiert.

Auf der Suche nach der Basis des philosophischen Realismus der Neuzeit führt kein Weg an Kant vorbei, der es verstanden hat, die offenen Enden des Rationalismus, des Empirismus, des Idealismus und des Subjektivismus zu verknüpfen.

Vom Rationalismus hat Kant die logischen, verstandesgemäßen Schlussfolgerungen akzeptiert und übernommen. Das sagte ihm und seiner Denkweise zu. Der Mensch fällt auf der Basis gesicherter Erkenntnisse synthetische (zusammengesetzte) Urteile a posteriori, also auf Erfahrungen begründet. Das sind zum Beispiel Kausalurteile. Wenn der Mensch viele Erfahrungen macht, dann steigert er seine Urteilskraft und die Sicherheit der Kausalurteile nimmt zu. Damit gibt Kant der Gesellschaft die Sicherheit der Kausalität oder der Abfolge von Ursache und Wirkung.

Aus einer schamanischen Sicht ist die wissenschaftliche Kausalität weniger wichtig. Sie wird ersetzt durch das Vertrauen in die natürlichen Kräfte und Wirkungsketten, die unserem menschlichen Verstand nicht zugänglich sind.

 

The sense comes after the doing.

 

Das Vertrauen in die Kräfte der Natur braucht keine verstandesgetriebene Kausalität. Vielmehr erkennt man die spirituellen Lösungen geradezu daran, dass die Wirkungen von Aktionen und Entwicklungen zur Frage oder zum Problem sich erst später oder gar nicht erschließen. Der Verstand ist für eine Vielzahl der Probleme verantwortlich, die uns persönlich oder in der Gesellschaft treffen. Die Logik der Physik hat Waffen erfunden, Kraftwerke, Atombomben, Schiffe, Hochhäuser, Kläranlagen. Die verstandesgetriebene Chemie ersinnt Giftstoffe, Düngemittel, Arzneien, Hormone, Kunststoffe, Asbest und viele andere Materialien, die in der Natur nicht entstehen. Die Probleme der materialistischen Wissenschaft liegen teilweise darin begründet, dass eben nicht lange genug nachgedacht wurde, oder Wirkungen ignoriert wurden.

Wir berufen uns zwar auf Immanuel Kant und seine Rationalität, aber wir handeln nicht danach. Wir bauen Maschinen mit extrem schlechtem Wirkungsgrad und hinterlassen Schäden in der Natur, von der wir abhängig sind. Wir gehen hohe, rational nicht begründbare Risiken ein und hoffen auf gute Ergebnisse. Der Materialismus zerstört die Welt und begründet das rational.

 

Rationalität ist die Lüge der Macht.

 

Die Gefühle, die Seele, die Intuition und die spirituelle Seite des Lebens wurde von dem Rationalismus ausgeblendet und schleicht sich nun über die Mängel der Kausalität zur Hintertür wieder ein. Die Wirkung bekommt dann eine Nebenwirkung, der Zufall stört die klare Linie der Versuchsanordnung, das Chaos ist unerklärlich und das Auftreten von Ereignissen kann nicht mehr sicher vorausgesagt werden, sondern nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Die Natur sabotiert die Physik. Die wissenschaftliche Theorie versagt im Leben.

Dabei war von Kant das Fundament so sorgfältig und mit viel Arbeit vorbereitet worden. Er suchte nach dem Beginn der rational durchdringbaren Welt. Dieser Beginn sollte ohne Gefühle, Seele oder Gott definiert werden, denn damit stünde die ’reine Vernunft‘ auf sandigem Grund. Die meiste Zeit in der Entstehung seiner „Kritik der reinen Vernunft“ verwandte Kant in die Ergründung der synthetischen Urteile a priori, also der Voraussetzungen für wissenschaftliche Theorien. Wenn diese Basis aber auf empirischen Pfeilern ruht, dann kann sie leicht durch subjektive Wahrnehmungen (Sinnlichkeit) ins Wanken geraten, denn auf die Sinne kann man keine eindeutige Gewissheit aufbauen. Die Sinne können täuschen.

Im Unterschied zu den Rationalisten war Kant aber auch nicht bereit, das Dogma des göttlichen Beginns alles Denkens zu akzeptieren. Er verspottete die Dogmatiker als „Geisterseher“. Dann machte er sich auf die Suche nach einer neuen Metaphysik, die eine Grundlage für Mathematik und Physik darstellen sollte. Dazu brauchte er eine Basis für synthetische Urteile a priori, wie er sie an seinem Beispiel 7+5=12 exemplifiziert. Die 12 ist nach Kant offensichtlich ein synthetisches Urteil, weil sie nicht eine Eigenschaft der beiden anderen Zahlen ist. Gäbe es nicht die synthetischen Urteile a priori, so gäbe es nach Kant auch keine exakte Wissenschaft der Mathematik und der Physik. Die Mathematik wäre von den Erfahrungen abhängig und hätte nur eine eingeschränkte Allgemeingültigkeit. Die Grundlagen wären widerlegbar. Das wiederum erschien Kant unmöglich und inakzeptabel.

Kant war ein fleißiger und gewissenhafter Denker. Seine Passion für dieses Gedankengebilde der auf Vernunft begründeten Weltanschauung ist bewundernswert. Er hat sein persönliches Leben der Vernunft und dem Denken gewidmet. Dem gebühret Achtung und Respekt. Unter konsequentem Verzicht auf Gefühle und Emotionen hat er zwar eine schlüssige Denkwelt vorbereitet, die aber nichts mit dem Leben zu tun hat, insbesondere nicht die Natur widerspiegelt.

Zu seiner Zeit führte Kant die unvollendeten Gedanken der Rationalisten, Idealisten und Dogmatiker zusammen und gab ihnen einen gemeinsamen Rahmen. Das ist der Verdienst von Kants kritischer Auseinandersetzung. Er hat 15 Jahre angestrengt gedacht und an der Basis seiner Philosophie gebaut. Am Ende fand er die Grundlagen der synthetischen Urteile a priori, mit denen sich seine Schrift zur „Kritik der reinen Vernunft“ hauptsächlich befasst. Weil es diese transzendentalen, von der Erfahrung unabhängigen Urteile gibt, sind auch mathematische und naturwissenschaftliche Urteile als exakte Wissenschaft möglich. Das ist sein Hauptanliegen.

Es führt direkt zu der Frage: „Wie sind die synthetischen Urteile a priori möglich?“ Kant weist in seiner transzendentalen Ästhetik nach, dass Raum und Zeit die reinen Formen der Anschauung sind, die jeder in sich trägt. Ohne Raum kann man sich keine Körper vorstellen, aber sehr wohl einen leeren Raum. Ohne Zeit kann man sich keine Ereignisse vorstellen, sehr wohl aber eine ereignislose Zeit.[7] Beides ist die Beschreibung einer leblosen Welt, eben der Physik.

Der Raum wird erst durch eine Abgrenzung, eine Quantifizierung zum ‚Raum‘. Die Natur lässt nichts ‚leer‘. Dort ist immer mindestens Luft oder Wasser. Eine ereignislose Zeit gibt es nicht in der Natur. Es gibt eine Art Zeitgefühl und das gibt allen Wesen die Langeweile oder die Hektik.

 

 In der Natur gibt es nur Ereignisse, keine Zeit

 

Vor allem Anderen ist das Gefühl

Das Schamanische ist vitazentriert und erkennt das Leben am Gefühl.

Bevor der erste Gedanke gedacht ist, hat das Gefühl die Weichen gestellt. Bevor die erste Ordnung geschaffen ist, hat das Chaos sich entwickelt. Vor der ersten Aktion in der Gegenwart steht das aktuelle Gefühl und am besten für das Leben und die Seele ist es, wenn der Verstand und das Denken nicht im Weg stehen.

Die Wesen haben ein Gefühl in der Gegenwart, das sie zum Handeln bringt. Sie haben eine Erwartung für die Zukunft, die sich noch gestalten lässt. Die Wesen haben auch eine Erinnerung, die Handlungen und Ereignisse eingefroren hat. Das sind Begebenheiten in der Natur, die nur ein Zeitgefühl brauchen, aber keine Uhr. Der Mensch hat eine Uhr erfunden, die Unendlichkeit aus dem Gefühl portionieren soll.

Bei Kant sind die Dinge ‚an sich‘ und jede Materie wird erst wahrnehmbar und erklärbar in einem raum-zeitlichen Kontext. Ohne den Raum-Zeit-Zusammenhang gibt es bei ihm keine Wahrnehmung. Damit ist Kant wieder beim Empirismus angelangt. Diesmal aber auf einer anderen Basis. Innerhalb von Raum und Zeit nimmt der Mensch die Materie wahr. Außerhalb unserer Welt sind keine empirische Erkenntnis und Wahrnehmung möglich. Die Welt „an sich“ hat keinen Raum und keine Zeit. Sie ist lediglich als Idee zu verstehen.

Die Technik der westlichen Gesellschaft setzt die kreativ geschaffenen Freiräume und Möglichkeiten in konkrete Güter um. Hier bestimmen Innovationen die Ausgestaltung der Produkte und Dienste. Noch geht es nicht um die wirtschaftliche Bedeutung, sondern um die Ausschöpfung der Potenziale. Das Wissen um die Möglichkeiten inspiriert Ingenieure, Unternehmer oder Entwickler dazu, für die Bedürfnisse der Menschen neue Güter zu erfinden.

 

Schamanische Sicht auf die Philosophie der Neuzeit

Das Leben ist der Gegenstand der schamanischen Betrachtung und Erfahrungen. Wie immer auch die Welt interpretiert wird, welche Kausalitäten wir sehen und wie wir die Gesellschaft in diesem Leben organisieren, dahinter gibt es nichts, was für unser Glück, unsere Zufriedenheit oder den Fortbestand des Lebens von Bedeutung ist. Das Leben ist die Grenze von Allem in dem weitesten Rahmen, den wir dafür aufspannen können. Von dem ersten Funken des Lebens, über die Gefühle und die spirituellen Erfahrungen, von den subtilsten psychologischen Modellen des Egos bis zu den entferntesten physikalischen Theorien über die Quantendynamik – alles ist innerhalb des Lebens. Außerhalb des Lebens ist vielleicht die Idee eines Gefühls, oder es ist das Soolago dort, das die Möglichkeit des Nichts beherbergt.

Der Krampf

Kant hat krampfhaft nach einem Beginn gesucht, der nicht spirituell, seelisch oder emotional ist.

Raum und Zeit als Rahmen für synthetische Urteile a priori sind widerlegt. Damit fehlt Kant die Grundlage seines gedanklichen Gebäudes und die ‚Kritik der reinen Vernunft‘ wird zum Luftgebäude.

Der Schamanismus stellt das Leben in das Zentrum seiner Erfahrung, er ist vitazentriert. Darin spielt die Welt ein finites Spiel, mit einem Beginn und einem Ende. Das infinite Spiel des Schamanismus bewegt sich auf der Ebene der Spiritualität, die aus der westlichen, technischen Gesellschaft ausgenommen wurde.[8] Er umfasst damit die quantifizierte, verstandesgetriebene Welt, aber er muss sie nicht ‚verstehen‘.[9] Andersherum braucht ein Wissenschaftler der physikalischen Welt kein ‚Verständnis‘ für die spirituelle Welt zu haben. Das Leben findet davon unabhängig statt, mit Rationalität oder ohne, mit Menschen und Gehirn oder ohne, mit einem Weltbild oder ohne.

 

Der schamanische Blick sieht die gleiche Welt – nur anders.

 

Die Realität ist eine Verabredung, die Spiritualität ist ein Gefühl.

 

[1] Lògos im Sinne der griechischen Philosophen als die Sammlung von Bedeutungen zu einer Struktur. Die geistige Grundstruktur eines Systems, das Prinzip nach dem sich ein endliches Gebilde ausrichtet, ist der Hintergrund, der Maßstab der die Möglichkeiten zu- und absortiert.
[2] Die Biomasse aller Menschen passt auf den Grund des Bodensees.
[3] S. David Hume bei Clark; Poortenga, S. 61ff.
[4] Ihr Eindruck im Menschen wird oft auch die ‚Qualia‘ genannt.
[5] Bei Leibniz gibt es hinter der menschlichen Wahrnehmung wenigstens noch geistige Dinge (Monaden), die ihren Widerschein in das Bewusstsein übertragen.
[6] Siehe hierzu die detaillierte Besprechung der Wahrnehmung im Text:  ...
[7] In dem Text zur ‚Intelligiblen Ordnung‘ wird das widerlegt. Die Dinge bringen den Raum mit und die Ereignisse bringen die Zeit mit. Das ist ein wesentlicher Bestandteil der speziellen Relativitätstheorie von A. Einstein, der Zeit als variabel darstellt, die sich mit den Ereignissen ändert. Er weist es an der Materie in Bewegung nach, die Ereignisse in Relation zu der Geschwindigkeit des Lichtes schafft und danach gemessen wird.
[8] S. zu dieser speziellen Antinomie zwischen den infiniten und finiten Spielen den Text ‚Schamanische Sicht auf die Welt und ihre Menschen‘, der durch das Buch von James P. Carse inspiriert wurde.
[9] Die Feststellung von Albert Einstein, dass die Welt intelligibel sei, soll hier nicht angezweifelt werden. Die physikalische Welt ist allerdings nur ein relativ kleiner Ausschnitt aus dem Leben. Wenn alle Rahmenbedingungen und Messgrößen festgelegt sind, dann braucht es sicherlich fundiertes Wissen über die Rechenvorschriften der Mathematik, über Versuchsanordnungen, Beweisführung und bereits dokumentierte Erkenntnisse. Letztlich sind die gewonnenen neuen physikalischen Erkenntnisse aber nur Umformungen der vereinbarten Grundgleichungen.